Mit dem Team West ab in den Süden
Die Costa Brava im Februar: blauer Himmel, Sonnenschein, 19 Grad… Währenddessen 9 Grad, grauer Himmel und Regen in Deutschland. Was nun klingt wie der Anfang eines Urlaubsberichts, ist tatsächlich Teil des Opti-Trainingsplans der Landesgruppen von NRW und Niedersachsen, gemeinsam das „Team West“. Und wenn das Team West drei Intensiv-Trainingseinheiten für uns Opti-Segler auf dem Mittelmeer organisiert, bedeutet das für Alle zugleich auch ein Stück harte Arbeit und auch Verzicht auf Freunde und Events zu Hause.
Die insgesamt drei Trainings an Silvester und in der letzten Januar-Woche in Barcelona sowie über Karneval in Palamós ein Stück weiter nördlich als Training mit anschließender viertägiger Regatta. Ich selbst habe am Training Ende Januar in Barcelona sowie über Karneval in Palamós teilgenommen und bin die Regatta mitgesegelt. Tim und Leon waren als Coaches mit dabei und haben uns vor Ort trainiert. Das zweite Training in Barcelona war zugleich auch das mit den meisten Teilnehmern: hier waren wir über zwanzig Optis und parallel trainierten auch noch die Laser dort. Als Gruppe haben wir zusammen trainiert, geschwitzt, geackert und gelernt und natürlich auch jede Menge Spaß zusammen gehabt.
Das Training auf dem Mittelmeer war etwas ganz Besonderes, da wir einfach ganz andere Bedingungen hatten, als wir sie von deutschen Seen kennen. Für mich war es ein richtig cooles neues Erlebnis und wir haben richtig viel Zeit auf dem Wasser verbracht, teilweise bis 19 Uhr. Der übliche Tagesablauf hat damit begonnen, dass wir gegen 7:30 Frühsport gemacht und danach erst gefrühstückt haben. Danach kamen in der Regel zwei lange Wassereinheiten, eine am Vormittag und eine am Nachmittag. War der Wind mal nicht so da, gab es am Vormittag Theorie-Unterricht und Videoanalyse. Am Abend, nach dem Abendessen und einer Dusche, die das Gesicht vom Salz des Meeres befreite, holte ich dann noch den Stoff aus der Schule nach, den mir meine Mitschüler gesendet haben. Denn meine Schulbefreiung erfolgte unter der Bedingung meiner Lehrer und des Schulleiters, dass ich den Stoff nachhole und auch die Klassenarbeiten.
Beim Segeln hat mich besonders beeindruckt, dass wir tatsächlich auf dem Meer und nicht auf irgendeinem See segelten. Dabei wurde mir klar, wie tief das Meer ist, wie groß und lang die Wellen waren, die bereits mehrere hundert Seemeilen lang angerollt kamen, und wie klein dazu mein gerade mal gut 2 Meter langes Boot ist. Wegen der Thermik (das ist Wind, der entsteht, wenn sich das Land tagsüber schneller erwärmt als das Wasser) war der Wind morgens etwas schwach, aber nachmittags hat er dann gut aufgefrischt, sodass wir manchmal sogar coolen Hänge-Wind hatten (man also sein Boot richtig ausreiten konnte).
Richtig beeindruckt hat mich dann noch die Regatta: an der Palamós Opti Trophy nahmen 550 Starter aus 25 verschieden Nationen teil. Die Regatta hat sich über 4 Tage erstreckt, an denen man sich platzieren konnte. Es gab fünf Fleets (also eine Einteilung in fünf Gruppen), damit nicht alle 550 Boote gleichzeitig starten mussten, sondern nur 110 pro Gruppe. Es gab die Fleets: 1. Gold, 2. Silber, 3. Bronze, 4. Emerald und 5. Pearl. An den ersten zwei Tagen fanden die Qualifikation für die jeweiligen Fleets statt und die letzten beiden Tage waren dann für die Platzierung in dem jeweiligen Fleet. Ich landete in der Emerald Gruppe und insgesamt auf dem 398. Platz.
Ich bin zufrieden mit dieser Platzierung, denn es war meine erste internationale Regatta und auch die erste dieser Größe. Über die Möglichkeit, an diesem tollen Event teilnehmen zu können, bin ich sehr happy!
Carl-Anton Stollner (Segelclub Hansa Münster)
Mehr Bilder und Videos gibt es bei Insta: @CA_sailing_ger