Optis und ILCAs wieder auf dem Ijsselmeer unterwegs
09.03.2024 Wir stehen auf der Mole vom Yachthafen Andijk. Laut ertönt vom Wasser her ein Pfiff aus einer Trillerpfeife. Gute 10-15 Sekunden später ein weiterer. Und noch einer. Bei einem Blick raus auf das aufgeschäumte Ijsselmeer tanzen die Optis und ILCAs durch Wind und Welle und fahren bei jedem Pfiff zeitgleich eine Wende. Es sieht fasst so aus, als folgten sie einer Choreografie. Tatsächlich trainieren die jungen Seglerinnen und Segler im Optimisten und ILCA, die Übung heißt „Wenden auf Pfiff“.
Ungewöhnlich, zu dieser Jahreszeit 45 Boote auf dem Wasser zu sehen. Wir werden gefragt, was hier los ist: hier findet bereits zum vierten Mal in Folge das zweitägige Training für Optis und ILCAs in Andijk vom Landesstützpunkt Münster statt, dieses Mal zeitgleich mit dem Training der Landesgruppe aus NRW und Niedersachen (Team West). Die 25 Seglerinnen und Segler vom Landesstützpunkt und weitere 15 vom Team West werden von fünf Trainern in fünf Motorbooten begleitet.
Der erste Tag des Trainings gibt bereits einen guten Vorgeschmack: Es ist mit knapp 8 Grad recht kalt, es weht ein konstanter kalter Wind um gut 4 Beaufort. Alle meistern gut die Durchfahrt aus der engen Hafenausfahrt. Bei nur geringer Welle stimmen sich alle Seglerinnen und Segler unter der Anleitung der erfahrenen Trainerinnen und Trainer Paul Beumker, George Blaschkiewitz, Sönke Hermann, Judith Maucher und Chris Möhring ein. Nach der verdienten und stärkenden Mittagspause kehren die Boote erst in der Dämmerung wieder in den Hafen zurück und freuen sich auf ein warmes Abendessen.
Am zweiten Tag des Trainings weht der Wind mit gut 17 Knoten aus Ost. Die durchziehenden Böen von bis zu 27 Knoten fordern die Segler zu Konzentration, Achtsamkeit und der ständigen Bereitschaft, das Boot voll auszureiten. Die wiederum fünf Trainingsgruppen (2x ILCA und 3x Opti) schließen sich bei den herausfordernden Bedingungen zum Teil für gemeinsame Trainingseinheiten und Läufe zusammen und können so auch die hin und wieder gekenterten Boote ausreichend unterstützen.
Am Nachmittag kehren alle wieder wohlbehalten in den Hafen zurück. Nun gilt es, alles wieder zu verladen und alle 45 Boote, die 40 Seglerinnen und Segler, die 5 Trainer sowie die begleitenden und betreuenden Eltern wieder nach Hause zu bringen.
Das Fazit der Seglerinnen und Segler nach den beiden Tagen: ein anstrengendes und anspruchsvolles Training, bei dem alle wieder viel lernen konnten. Auch Trainer und Organisatoren zeigen sich zufrieden – dank des Stützpunktkonzeptes kann ein hochwertiges vereinsübergreifendes Training mit 25 Seglerinnen und Seglern angeboten werden, dieses Mal mit Mitgliedern vom RSCZ, SCM, SCE, SCSI, SCV, SKBue, YCBL und vom SHM. Das nächste Andijk-Training wird voraussichtlich im November 2024 stattfinden.
Mischka Stollner